🛒 0 | 0,00 €
Bienengift (Apitoxin) – Wirkung, Nutzen & Risiken | Imkerei Lischwe
🛒 0 | 0,00 €

Bienengift (Apitoxin) – Wirkung, Nutzen & Risiken

05. Oktober 2025

Bienengift Apitoxin – Wirkung, Nutzen & Risiken

1. Einleitung

Bienengift, auch Apitoxin genannt, ist ein komplexes Sekret der Honigbienen (Apis mellifera), das zur Verteidigung des Bienenvolkes dient. Für den Menschen kann es sowohl heilend als auch gefährlich wirken. Seit Jahrhunderten wird es medizinisch genutzt – insbesondere in der Apitherapie.

2. Zusammensetzung des Bienengifts

Bienengift ist eine farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit mit intensivem Geruch. Es enthält über 50 bioaktive Substanzen. Hier die wichtigsten Bestandteile:

KomponenteAnteil (%)Wirkung
Melittin40–60 %Verursacht Schmerz & Entzündung, wirkt in kleiner Dosis antibakteriell
Apamin2–3 %Neurotoxisch, beeinflusst das Nervensystem
Phospholipase A₂10–12 %Zerstört Zellmembranen, beteiligt an Entzündungsreaktionen
Hyaluronidase1–3 %Erleichtert Ausbreitung des Gifts im Gewebe
MCD-Peptid1–2 %Fördert Histaminfreisetzung → Schwellung & Rötung
Histamin, Dopamin, Noradrenalin< 1 %Steigern Schmerz & Durchblutung

3. Wirkung auf den menschlichen Körper

a) Lokale Wirkung

b) Systemische Wirkung

Bei mehreren Stichen oder Allergien kann es zu schweren Reaktionen kommen: Atemnot, Blutdruckabfall oder im Extremfall anaphylaktischer Schock.

c) Heilende Wirkung

4. Medizinische Nutzung (Apitherapie)

In der Apitherapie wird Bienengift gezielt eingesetzt – in Form von Stichen, Injektionen oder Cremes. Die Hauptanwendungsgebiete sind:

⚠️ Nur unter ärztlicher Aufsicht durchführen – Bienengift kann schwere Allergien auslösen!

5. Gewinnung von Bienengift

Heute wird Bienengift ohne das Töten der Bienen gewonnen – mithilfe von leichten Stromimpulsen auf Glasplatten, auf denen das Gift trocknet und später gesammelt wird. 1 Gramm Bienengift entspricht rund 10.000–20.000 Stichen – entsprechend kostbar ist es.

6. Risiken und Nebenwirkungen

7. Forschung & moderne Anwendungen

Neueste Studien untersuchen Melittin in der Krebstherapie und zur Bekämpfung resistenter Bakterien. Auch in Anti-Aging-Kosmetik findet Bienengift Verwendung – oft als „natürliches Botox“.

8. Fazit

Bienengift ist ein faszinierendes, aber potenziell gefährliches Naturprodukt. Es wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd, kann aber bei unsachgemäßer Anwendung gesundheitliche Risiken bergen. Unter kontrollierten Bedingungen ist es ein wertvoller Bestandteil der Apitherapie.

Rechtlicher Hinweis – Bienengift ist ein Arzneistoff

Grundsatz: Bienengift = Arzneistoff
Nach deutschem und europäischem Recht wird Bienengift (Apitoxin) nicht als kosmetischer Inhaltsstoff, sondern als Arzneistoff eingestuft.

👉 Das bedeutet:
Produkte, die Bienengift enthalten und eine heilende oder lindernde Wirkung beanspruchen (z. B. „hilft gegen Arthrose“, „lindert Schmerzen“), gelten als Arzneimittel nach dem Arzneimittelgesetz (AMG).

→ Konsequenz:
Imker dürfen keine Bienengift-Salben oder -Produkte mit medizinischer Wirkung verkaufen, wenn keine behördliche Zulassung vorliegt. Diese Regelung dient dem Verbraucherschutz und der Produktsicherheit.

⚠️ Hinweis: Bienengift sollte ausschließlich unter fachkundiger Aufsicht und niemals in Eigenanwendung verwendet werden.

Teilen & weiterempfehlen